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Manifestation als Tool

  • sinakliemann
  • 4. Mai
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Mai




Esoterischer Quatsch oder Wundermittel des Universums?!


Die Wahrheit liegt wie so häufig in der Mitte. Es heißt ganz sicher nicht: Ich wünsche mir etwas vom Universum. Und wenn ich es nur doll genug haben will, dann wird es mir das Universum schon schenken. Manifestation ist nicht passiv. Manifestation funktioniert psychologisch gesehen nicht durch bloßes Wünschen, jedoch durch eine innere Ausrichtung, die deine Aufmerksamkeit, deine Gefühle und dein Verhalten beeinflusst – und damit auch dein Leben und deine Realität.


Schauen wir mal genauer hin.


Spiritueller Ursprung

Seinen Ursprung findet die Manifestation wie viele heute neu aufgelebte Rituale im Hinduismus und seiner Vedanta-Lehre. In der uralten vedischen Philosophie Indiens finden sich bereits Vorstellungen davon, dass Gedanken, Worte und innere Ausrichtung die äußere Realität beeinflussen. Der Zusammenhang zwischen Illusion (Maya) und Absicht oder Entschlusskraft (Sankalpa) steht immer wieder im Fokus.


Mit der Welle des Yoga-Trends fanden neben dem reinen körperlichen Yoga auch Elemente der Yoga Philosophie ihren Weg in die westliche, eher intellektuell geprägte Welt. Spirituelle Ansätze haben es bis heute schwer, in diesem Umfeld ihre Anerkennung zu finden, wenngleich sie sich über Jahrtausende in verschiedensten Formen immer wieder finden.


Auch in der Bibel finden sich Redewendungen, wie „Der Glaube kann Berge versetzen“ (Matthäus 17,20) oder „Wie der Mensch in seinem Herzen denkt, so ist er“ (Sprüche 23,7), die weniger darauf hindeuten, dass ein echter Berg verschoben wurde, sondern vielmehr, dass die innere Haltung Auswirkungen auf das Außen haben. Diese Redewendungen finden sich bis heute im Sprachgebrauch.


Manifestation in unserer Zeit

Manifestation ist leider stark von westlicher Esoterik und der New-Age-Bewegung geprägt. Sie wurde durch Bücher wie The Secret populär, die auf eine Mischung aus verschiedensten Ansätzen zurückgreift, ohne jeweils in die Tiefe zu gehen und die grundlegende Idee zu greifen, so dass Manifestation oft als Wunsch- und Wundermittel verstanden wird.


Allerdings findet sich auch in der Psychologie der Gedanke der Manifestation in Modellen wie der Selbsterfüllenden Prophezeiung, das davon ausgeht, das Erwartungen unsere Wahrnehmung und Verhalten beeinflussen. Es wird in diesem Sinne zunehmend auch in Coaching und Persönlichkeitsentwicklung eingebunden, um auf destruktive Denkmuster sowie konstruktive Alternativen und Handlungsfähigkeiten aufmerksam zu machen.


Die Beeinflussbarkeit des Gehirn wird sich längst im Verkauf, in Praktiken wie NLP, in der Politik, im Populismus, in allen Lebensbereichen zunutze gemacht. Zweifelsfrei kann dieser Einfluss dann auch sinnvoll erfolgen.


Manifestation ist im Grunde nichts anderes als die positive Manipulation.


Der Einfluss des Unterbewusstsein

Es geht nicht darum, die Augen vor der Realität zu verschließen, und sich blind eine Veränderung zu wünschen. Manifestation ist aktiv. In der Manifestation macht man sich das Unterbewusstsein zunutze, dessen Existenz und Einfluss wissenschaftlich nachgewiesen ist:


Unser Unterbewusstsein beeinflusst mehr als 90% unseres Handelns.


Manifestation beeinflusst Gedanken, sie prägen die Wahrnehmungen einer Situation. Die Wahrnehmungen beeinflussen Handlung. Handlung beeinflusst Realität. Doch wie genau passiert das?


Das ist weder ein Hexenwerk noch passiert ein Wunder.

Das Gehirn ist beeinflussbar.

Denke nicht an einen rosa Elefanten! Oder: lege den Fokus auf rote Autos und du wirst weitaus mehr wahrnehmen als bisher.

Und: Lernprozesse sind Konditionierung. Wenn wir etwas immer wieder tun, verankert es sich. Oder denkst du heute immer noch bewusst nach beim Schalten und Kuppeln im Auto?


Wenn du etwas manifestierst, immer und immer wieder vor Augen führst, visuell, oder rezitierend, verankert es sich im Unterbewusstsein. Das ist der gleiche Effekt. Hier kommt wieder das unbewusste Handeln ins Spiel: mehr als 90% unseres Handelns und unserer Entscheidungen erfolgen über das Unterbewusstsein.


Ein paar konkretere Beispiele:

Wenn du an etwas glaubst – sei es positiv oder negativ – handelst du (meist unbewusst) so, dass genau das wahrscheinlicher eintritt.

Beispiel: Wenn du glaubst, du wirst in einem Gespräch scheitern, bist du angespannt, vermeidest Augenkontakt, sprichst unsicher – und genau dadurch geht das Gespräch vielleicht wirklich schlecht.


Das Gehirn filtert ständig riesige Mengen an Informationen. Deine inneren Überzeugungen entscheiden mit, was du überhaupt wahrnimmst.

Wenn du z. B. fest glaubst, „ich bin nicht gut genug“, wirst du Verhalten anderer immer vor diesem Hintergrund betrachten und in manchem Verhalten Zeichen der Ablehnung sehen – statt die Momente des Interesses oder der Zuneigung wahrzunehmen.


Denn Gedanken und innere Bilder aktivieren bestimmte Assoziationen im Gehirn, die deine Wahrnehmung und Reaktionen beeinflussen.

Wenn du dich z. B. täglich auf Momente der Verbindung oder Selbstvertrauen fokussierst, richtest du deine Aufmerksamkeit automatisch auf Gelegenheiten, die dazu passen – du „siehst“ mehr davon und vice versa.


Ein klar formuliertes Ziel aktiviert das sogenannte Zielbildnetzwerk im Gehirn. Dadurch steigt deine Motivation, passende Entscheidungen zu treffen und dran zu bleiben, bewusst und unbewusst.


Die Manifestation

Die genannten Mechanismen macht man sich in der Manifestation zunutze. Das reine positive Denken oder Wünschen/Hoffen bleibt allerdings meistens eher effektlos. Schaden kann es trotzdem nicht ;) Für die Manifestation


4 Grundlagen:


1. Klarheit

  • Die Ziele sollten im Einklang mit deinen echten Bedürfnissen, Werten und Bedürfnissen stehen und Resonanz erzeugen.

  • je klarer und spezifischer, desto besser die Orientierung daran

  • Denn unser Gehirn kennt kein „nicht“. Es kann das nicht unterscheiden. Denke nicht an einen rosa Elefanten. Die Formulierung sollte positiv und konkret sein.


2. eigene Erlaubnis und positive Ausrichtung

  • Manifestation scheitert oft an inneren Blockaden wie „Ich kann das gar nicht“ oder „Das ist zu viel verlangt“.

  • Vertrauen und Offenheit für den Prozess. Nicht alles wird sofort passieren

  • Durch innere Arbeit und Selbstreflexion kannst du limitierende Glaubenssätze erkennen und loslassen.


3. Zielbild visualisieren & Gefühle verkörpern

  • Emotionen sind ein starker Verstärker für neue neuronale Muster und motiviertes Handeln

  • Verbindliche die Zielvorstellung

  • Du versetzt dich innerlich immer wieder in den Zustand, als wäre das Gewünschte bereits Realität: Wie fühlt es sich an?


4. Handlung und Entscheidung

  • Du folgst dem inneren Kompass, der unbewussten, intuitiven inneren Stimme.

  • Das können konkrete Entscheidungen sein, neue Gewohnheiten oder das Loslassen von Dingen, die nicht mehr passen.

  • Spätestens hier werden wir oftmals blockiert von Glaubenssätzen, Rollen, Erwartungen oder zumindest konfrontiert.



Manifestation ist letztlich eine positive Manipulation unseres Unterbewusstsein. Die Herausforderung liegt darin, eine gute Grundvoraussetzung zu schaffen. Die Auseinandersetzung mit sich selbst, Arbeit an Glaubenssätzen, Achtsamkeit und Meditation können unterstützen.

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